Suchmaschinen-Optimierung: Optimierung von Online-Shops

Suchmaschinen-Optimierung: Optimierung von Online-Shops

Shopsysteme sind sehr komplexe Programme, vergleichbar mit Content Management Systemen (CMS). Wenn bei der Programmierung dieser Systeme nicht auf Suchmaschinenoptimierung (SEO) geachtet wurde, ist es im Nachhinein fast unmöglich, zumindest aber sehr aufwändig, in diesem Punkt noch nachzubessern. Daher sollte Sie bei der Auswahl einer Shopsoftware diese auch kritisch in Sachen SEO unter die Lupe nehmen. Nachfolgend einige Problembereiche, die Sie selber leicht prüfen können.

Die Performance

Online-Shops sollten Ihre Seiten möglichst schnell ausliefern. Ressourcen fressende Programme wie Magento benötigen dafür leistungsfähige (und damit kostenintensive) Hardware. Ist der Shop dagegen schlank und ressourcensparend programmiert, werden die Seiten auch dann schnell ausgeliefert, wenn Sie einen weniger leistungsfähigen Server einsetzen. Die Gründe, warum eine Website möglichst schnell ausgeliefert werden soll, hatten wir schon im Artikel Hosting und Suchmaschinenoptimierung beschrieben. Bei Online-Shops kommt noch einige weitere Faktoren hinzu:

  • Interessenten, die in Online-Shops einkaufen wollen, vergleichen häufig mehrere Shop-Angebote gleichzeitig  und sind dabei eher ungeduldig. Ein Online-Shop, der sich mit dem Seitenaufbau Zeit läßt oder dessen Suchfunktion vermeintlich zu lange braucht, wird damit leichter weggeklickt, als eine Shop-Seite mit schnellen Antwortzeiten.
  • Suchmaschinen-Robots sind zwar nicht ungeduldig, haben aber nur begrenzte Ressourcen für jede Website – schließlich müssen sie Millionen davon indizieren. Shop-Seiten mit einem großen Sortiment haben naturgemäß auch eine hohe Zahl von Unterseiten, durchaus im vier- bis fünfstelligen Bereich. Stärker noch als bei "normalen" Webseiten wirkt sich damit eine Performance-Steigerung aus. Ein schlankes performantes Shopsystem begünstigt damit Aufnahme in den Google-Index.

Performance steigern

Die Performance eines Online-Shops kann verschiedenen Punkten verbessert werden: Beim HTML-Text oder der Programmierung der Datenbank-Abfragen – beides Bereiche, die man als Betreiber praktisch nicht beeinflussen kann – und durch die Konfiguration des Servers. Sofern man einen eigenen Server für seinen Shop benutzt, was unbedingt zu empfehlen ist, wenn dieser mehr als nur ein paar Dutzend Artikel enthält, so kann man z.B. mittels Komprimierung der an die Browser ausgelieferten Dateien (HTML, PHP, CSS, Javascript) die Ladezeiten unter Umständen deutlich verkürzen – vor allem für Besucher, die noch nicht über eine schnelle Internetanbindung via DSL, VDSL oder Breitbandkabel verfügen. Fragen Sie den Betreiber Ihres Servers, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Auch die Shopsoftware kann hier hilfreich sein, wenn Sie Caching-Mechanismen zur Verfügung stellt, die einmal erzeugte dynamische Seiten nicht bei jedem Aufruf neu erzeugen, sondern sich diese "gemerkt" haben und beim nächsten Abruf gleich aus dem Cache ausliefern.

URL-Design

Schlecht programmierte oder konfigurierte Shopsysteme nerven oft mit unlesbaren und nichtssagenden URLs an denen diverse Parameter, wie z.B. Session-IDs hängen

Beispiel
http://www.kein-schoener-shop.de/gp/product/B003N17IJ4/ref=s9_pop_gw_ir0...

Sowohl für die Benutzer als auch die Suchmaschinen ist eine URL wie diese natürlich viel freundlicher:
http://www.besserer-shop.xx/kategorie/wurst/salami.html
oder
http://www.besserer-shop.xx/katalog.php?kategorie=wurst&art=salami

Diese deutlich kürzeren URLs haben auch noch einen weiteren Vorteil: Sendet man jemandem eine zu lange URL per E-Mail  kann es passieren, dass diese bei der Anzeige im Mail-Programm umgebrochen wird und nicht mehr funktioniert. Nicht selten werfen die Empfänger solche Mails weg, ohne dem Link zu folgen – und Sie verlieren potenzielle Kunden. Noch dazu solche, die auf Empfehlung gekommen wären!

Achten Sie darauf, ob der Online-Shop mit sogenannten Session-IDs arbeitet, die an die URL angehängt werden. Diese sollten nach Möglichkeit vor den Suchmaschinen-Bots versteckt werden, damit diese die IDs nicht mit in den Index aufnehmen. Es kann sonst passieren, dass die ansonsten immer gleichen Seiten aufgrund unterschiedlicher URLs (jeder Aufruf zu einem späteren Zeitpunkt erzeugt ja eine neue ID und damit einen neue URL) nicht als "Duplicate Content" gewertet werden und Ihre Website damit im Ranking beeinträchtigen. Um herauszufinden, ob ein Shop bei Google mit Session-IDs gelistet ist, geben Sie einfach in der Google-Suche site:www.der-shop.de ein. Enthalten die Ergebnisse Zeichenfolgen aus Buchstaben und Zahlen (oft 32-stellig), dann handelt es sich dabei oft um Session-IDs. Verwendet Ihre Shop-Software Session-Cookies, brauchen Sie sich darüber keine Gedanken zu machen.

Beispiel:
Schlecht: http://www.besserer-shop.xx/katalog.php?kategorie=wurst&art=salami&sid=e...
Besser: http://www.besserer-shop.xx/kategorie/wurst/salami.html

Und zum Abschluss noch ein Punkt, der für alle Shopsysteme gilt und den Sie selber beeinflussen können: der Textinhalt (Content). Vor allem Shops mit sehr vielen Artikeln geizen nicht selten mit Texten für die Artikel-Beschreibungen oder Produktkategorieseiten.

Beschränken Sie Ihre Aritkel-Detailseiten nicht nur auf ein Bild und die Artikelbezeichnung des Herstellers. Für Ihre Kunden mag das ausreichen, für Suchmaschinen nicht. Schreiben Sie zu jedem Artikel eine Beschreibung. Eventuell kann Ihnen auch hier der Hersteller behilflich sein und fertige Texte zur Verfügung stellen. Wenn möglich ergänzen Sie diese durch zusätzliche Informationen oder formulieren Sie sie um – insbesondere wenn Sie feststellen, dass andere Shops sie wiederholt einsetzen. Gibt es keine Artikelbeschreibungen, so verfassen Sie selber welche. Besonderes Augenmerk sollte Sie auf die Texte der Beschreibungen Ihrer Produktkategorien haben. Nicht nur für Ihre Kunden gilt: je informativer, desto besser.

Bieten Sie Ihren Kunden die Möglichkeit, Rezensionen oder Kommentare zu Ihren Produkten zu schreiben. Das generiert nicht nur zusätzlichen, individuellen Content, es steigert auch das Vertrauen anderer Kunden – sofern sie gute Produkte anbieten, die auch entsprechend bewertet werden. Es macht zwar etwas Mühe, diese Inhalte zu überwachen und ggf. zu moderieren, aber gerade wenn Sie nicht billige Massenware anbieten, kann sich der Aufwand bezahlt machen.