Die GoogleAnalytics-Alternative Piwik

Die GoogleAnalytics-Alternative Piwik

Auf einem großen Teil der Webseiten wird heutzutage zur Analyse der Webseitenbesucher der Analysediens von Google verwendet. Mehr und mehr ausgereift bietet er neben der Detaillierten Untersuchung der Besucherströme auch allerhand technische Details, Möglichkeiten der Keyword-Analyse und der Beobachtung der Seite unter Berücksichtigung der Werbekampagnen bei Google.


Das ist ein sehr schönes und mächtiges Werkzeug, aber nicht ohne Grund ist Google mit seiner Sammelleidenschaft was Daten anbelangt vielen Benutzern nicht recht geheuer.


Inzwischen müssen Webseitenbetreiber in Deutschland auch genau aufpassen, dass sie ihren Disclaimer entsprechend anpassen und ihre Besucher über die Benutzung von GoogleAnalytics aufklären.


Besser noch ist die Anonymisierung der Besucher-IP-Adressen durch Verschleierung der letzten Ziffern (wie man das erreicht, beschreibt z.B. der Kollege Markus Kress in seinem Blog kress.it).


Die Daten in die eigenen Hände nehmen mit Piwik


Wer eine detaillierte Weseitenanalyse ohne Google will und über einen eigenen Webspace verfügt, sollte einmal über Piwik nachdenken. Piwik ist eine Analysesoftware, die man auf dem eigenen Server installiert. Voraussetzungen sind mindestens PHP 5.1, eine MySQL Datenbank und fünf Minuten Zeit für die Installation.


Die detaillierte Installationsanleitung auf der Piwik-Webseite ist leider nur auf Englisch, wer damit aber keine Probleme hat, sollte sie sich gut durchlesen und kann dann auch schon loslegen - es ist nicht schwer, Piwik zu installieren. Man sollte vorher eine mysql-Datenbank erstellt haben bzw. die Zugangsdaten einer bestehenden Datenbank zur Hand haben. In der Regel ist Piwik danach auch gleich auf Deutsch aktiviert.


Zur Einbindung von Piwik auf Webseiten gibt es dann mehrere Möglichkeiten. In statische Seiten fügt man ein paar Zeilen Javascript ein, die man in seiner Piwik-Installation findet, für viele Content Management Systeme gibt es fertige AddOns oder PlugIns,


Geschmeidige Integration von Piwik in CMS-Seiten


Das Wordpress-Plugin WP-Piwik z.B. greift nach Eingabe des Pfads zur Piwik-Installation und des AuthToken, den man im Bereich "API" in Piwik findet, eigenständig auf Piwik zu und trägt dort die zu überwachende Seite automatisch ein. Für das Drupal-Modul "Piwik Web analytics" muss man in Piwik die zu überwachende Seite anlegen und die dort erscheinende Seiten-ID sowie den Pfad zur Piwik-Installation eintragen.


WP-Piwik bietet nun auf dem Wordpress-Dashboard eine Übersicht über die Piwik-Statistik an, während das Drupal-Modul rein zur Anbindung von Piwik dient. Letzteres kann natürlich auch erreicht werden, indem das Javascript entsprechend in der page.tpl.php direkt vor dem </body>-Tag eingefügt wird,


Anpassung der Privatsphäre


Auch für Piwik gilt, dass in der Default-Einstellung die kompletten IP-Adressen der Besucher gespeichert werden, was nach deutschem Recht mehr als fragwürdig ist. In den Einstellungen von Piwik gibt es im Bereich "Privatsphäre" die Möglichkeit,  1, 2 oder 3 Bytes der Besucher-IP verschleiern zu lassen, also eine Aufzeichnung nach dem Muster 192.168.100.xxx, 192.168.xxx.xxx oder 192.xxx.xxx.xxx vornehmen zu lassen.


Außerdem findet sich ein Code zum Kopieren auf der Privatsphären-Seite, mit dem ein Webseitenbesucher das Tracking seines Besuches völlig unterbinden kann. Dieser Code wird innerhalb eines Iframes angezeigt und enthält einen Link, über den ein Cookie im Browser der Besucher abgelegt wird, womit die Erfassung durch Piwik deaktiviert wird. Diesen Code kann man z. B. im Disclaimer einer Webseite ablegen (oder wie im Fall der Webtotum-Webseite in der Datenschutzerklärung).


Wer seine Webseitezugriffe jederzeit im Blick haben möchte, kann übrigens mit einer iPhone- und einer Android-App die Statistiken auf dem Smartphone verfolgen.


Vorhandene Google analytics-Daten lassen sich importieren


Und wer jetzt immer noch zögert, umzusteigen: Vorhandene Google-Analytics-Aufzeichnungen lassen sich auch in Piwik importieren! Hier ist allerdings etwas Expertenwissen gefragt und ein grundlegender Zugang zum Webserver. Wenn Sie dabei Hilfe benötigen: Fragen Sie doch einfach mal bei uns nach!